Jeder Maler ist mit einer gespannten Leinwand vertraut. Sie ist eine einfache Struktur aus Baumwollgewebe, das von vier Seiten auf eine gelehrte Oberhaut gespannt wird. Die Leinwandhaut ist die Grundlage für ein Gemälde und der Boden, auf dem alles aufgebaut wird. Sie dient als Träger für Gesso, Farbe, Öl- oder Acrylmedium und schließlich für einen optionalen Firnis.
Wie jede Grundlage sollten wir sie mit größter Sorgfalt behandeln. Wie du die Primärstruktur eines Objekts vorbereitest, beeinflusst die Integrität des gesamten Kunstwerks. Da dies für jeden, der mit Farbe arbeitet, eine wichtige Fähigkeit ist, haben wir einen Leitfaden zum Spannen von Leinwand zusammengestellt, den du in deinem Atelier ausprobieren kannst.
Hier sind alle Werkzeuge, die du brauchst, um eine Leinwand zu spannen: Klammern, Tacker, Leinwand, Leinwandzange, Schwamm, Nitrilhandschuhe (optional) und die Keilrahmen, die die Werkzeuge umgeben.
Worauf du bei Tragegurten achten solltest
Für diese Demonstration verwende ich eine mittelgroße Leinwand im Format 34 x 23 Zoll. Die Marke des Keilrahmens ist Fredrix, ein bekanntes professionelles Unternehmen. Es gibt eine große Auswahl an Stilen und Marken von Keilrahmen. Das Wichtigste, worauf du achten solltest, sind gerade, ofengetrocknete Stangen. Dadurch wird das Verbiegen des Holzes verhindert und die Leinwand bleibt gerade und quadratisch.
Krankentragen gibt es in verschiedenen Größen. Die Standardgrößen sind normalerweise 3/4 oder 1 5/8 Zoll dick. Du kannst aber auch viele andere Stärken finden, die zu deinem gewünschten Look passen. Normalerweise wählen Künstlerinnen und Künstler dickere Stangen, wenn sie größere Leinwände ohne Rahmen ausstellen. Letztlich ist die Entscheidung zwischen diesen beiden Stärken eine persönliche und ästhetische. Leinwände über 36 x 48 Zoll sollten eine dickere Tiefe haben, damit sie sich nicht verziehen. Bei größeren Leinwänden sollte auch ein Querbalken oder ein doppelter Querbalken eingeplant werden. Die oben abgebildete Leinwand ist 3/4 Zoll tief und hat eine kleine Lippe, über die die Leinwand auf der Vorderseite gespannt wird. Das ist ungefähr die geringste Tiefe, die du für einen Keilrahmen bekommen kannst.
Du musst eine zusätzliche schräge Kante lassen, um "Geisterbilder" zu vermeiden. Geisterbilder entstehen, wenn die Keilrahmen durch die Leinwand hindurch sichtbar sind und die Leinwand zu nah an den Stäben liegt. Das passiert, wenn die Leinwand zu nah an den Stäben liegt. Die Leinwand kann sogar gegen die Stäbe drücken oder auf ihnen sitzen. Wenn das passiert, läufst du beim Malen Gefahr, mit dem Pinsel durch die Leinwand hindurch an den Stäben zu reiben und versehentlich einen Farbabrieb zu verursachen. Das wird wie ein Geist des Rahmens, der auf der Oberfläche der Leinwand sichtbar ist.
Ein kurzer Hinweis, den du bei der Verwendung von Keilrahmen beachten solltest: Die Keilrahmenschlüssel sind nicht nutzlos - sie sind die "Schlüsselstücke", um die Leinwand quadratisch zu halten. Sie ermöglichen das Spannen der Leinwand in späteren Lebensphasen des Gemäldes.
Die Lippe an der Vorderseite der Keilrahmen sollte beim Aufspannen immer nach unten gegen die Rückseite der Leinwand gerichtet sein. Schließlich ist es wichtig, die Rechtwinkligkeit des Rahmens zu überprüfen. Du kannst ein Metallviereck in den Ecken verwenden, um zu prüfen, ob der Rahmen rechtwinklig ist. Außerdem kannst du von Ecke zu Ecke messen, um sicherzustellen, dass der Abstand gleich ist.
Miss die passende Länge für den Leinwandüberschuss an der Kante der Leinwandstangen ab. Er sollte nicht weniger als einen Zentimeter um die Rückseite der Keilrahmenstangen gewickelt sein.
Leinwand schneiden
Du musst die Leinwand so zuschneiden, dass genug Stoff übrig bleibt, um sie um die Rückseite des Rahmens zu spannen und zu heften. Du willst keinen Überschuss, weil es dann für die Leinwandzange schwierig ist, den Stoff zu greifen. Überschüssiger Stoff führt oft dazu, dass das Gemälde später an der Wand hängt.
Eine Faustregel besagt, dass du einen drei Zoll breiten Rand um die Größe des Rahmens herum schneiden solltest. Du kannst später immer noch mehr zuschneiden, aber das ist ein guter Richtwert. Wenn du deinen Stoff so sparsam wie möglich verwenden willst, solltest du die Dicke deines Rahmens als Maßstab nehmen. Lass etwa einen Zentimeter Stoff übrig, um die Rückseite des Keilrahmens zu umwickeln.
Das Zuschneiden von Segeltuch ist wirklich einfach, denn Segeltuch hat eine sehr klare Kett- und Schusslinie. Du kannst an deiner gemessenen Markierung einen Zentimeter einschneiden und die Leinwand dann den Rest des Weges einreißen. Sie reißt nur an der Trennung in der Kette und wird gerade durchgeschnitten. Das ist die einfachste Art, einen geraden Schnitt zu machen.
Für diesen 3/4-Zoll-Leinwandrahmen brauchen wir etwa zwei Zoll Leinwandüberschuss.
Miss die zwei Zentimeter ab und schneide die Leinwand an dieser Markierung zwei Zentimeter ein.
*Nachdem du einen zwei Zentimeter langen Schnitt gemacht hast, kannst du die Leinwand den Rest des Weges auf einer geraden Linie reißen, die durch die Kette oder den Schuss in der Leinwand entsteht. *
*Lege die Leinwand in die Mitte des zugeschnittenen Stoffes. *
Dehnen der Leinwand
Hefte in der Mitte jeder Seite eine einzelne Klammer an und ziehe sie mit der Stoffzange auf jeder Seite halbwegs straff. Du erkennst, dass du sie fest genug angezogen hast, wenn du v-förmige Risse im Stoff auf beiden Seiten der gehefteten Stelle bemerkst.
Übe weiter, bis du den Umgang mit der Stoffzange beherrschst. Die Zange greift den Rand des Stoffes mit einer gezahnten Öffnung. Ziehe nach oben und dann den Stoff von dir weg und nach unten. Die Zange stützt sich auf einen kleinen rechteckigen Keil, der als Drehpunkt gegen die Rückseite der Keilrahmen dient. Dadurch wird ein fester Zug erzeugt, der stärker ist als das, was du mit deinen eigenen Händen tun könntest.
Eine feste Leinwand ist eine starke Leinwand. Sie bietet dem Pinsel Widerstand und sinkt nicht ein, wenn sie mit Farbe oder Wasser/Öl gefüllt wird. Deshalb ist die Verwendung einer Leinwandzange die beste Möglichkeit, eine straffe Oberfläche zu erhalten.
Beachte die V-förmigen Züge, die durch den Einsatz der Zange entstehen. Dies zeigt die optimale Spannung, die durch die Zange erzeugt wird.
Das ist die korrekte Art, eine Leinen-Zange zu benutzen: Greife die Plane, ziehe sie hoch und dann nach vorne und unten. Die kleine rechteckige Plattform der Zange liegt an den Segeltuchstangen an und fungiert als Drehpunkt, um das Segeltuch besonders straff zu ziehen.
Der nächste Schritt ist das Heften der Mitte jeder Seite.
Sobald jede Seite in der Mitte geheftet ist, wähle eine der längsten Seiten. Beginne mit der Zange zu spannen und tackere auf jeder Seite von der Mitte aus. Es ist in Ordnung, jeweils eine Hälfte zu den Ecken hin zu bearbeiten. Lasse an den Ecken mindestens zwei Zentimeter frei. Jede Klammer sollte etwa einen Zentimeter Abstand haben. Das kannst du ganz einfach messen, indem du etwa den Abstand deines Daumenkissens angibst.
Sobald du eine Seite geheftet hast, gehst du zur gegenüberliegenden Seite und heftest auf die gleiche Weise. Es ist wichtig, die gegenüberliegenden Seiten abzuwechseln. Dann gehst du zu den kurzen Seiten über und wendest die gleiche Strategie an: Du arbeitest von der Mitte aus und streckst dich quer.
Wenn du alle Seiten mit Ausnahme der Ecken geheftet hast, ist es an der Zeit, einen Blick auf die Vorderseite zu werfen. Wenn es Büschel oder ausgeprägte Falten gibt, entferne die Klammern und dehne sie erneut. Wenn die Kräuselungen oder Falten klein sind, lass sie stehen. Am Ende unserer Anleitung findest du eine Lösung, wie du diese unschönen Flecken im Stoff entfernen kannst.
Hefte von der Mitte zur Ecke erst die eine, dann die andere Seite an.
Die Klammern sollten etwa einen Daumenbreit voneinander entfernt sein, also etwa einen Zentimeter.
*Nachdem du die erste lange Seite geheftet hast, bearbeite die gegenüberliegende Seite. *
Hefte die kurzen Seiten fest. Jetzt sind nur noch die Ecken unbearbeitet.
Heften der Ecken
Die Ecken sind der schwierigste Teil beim Spannen einer Leinwand. Wenn du aber erst einmal weißt, wie du sie faltest, ist es eine einfache Aufgabe, die du wiederholen kannst. Erstens werden die Ecken auf einer Seite etwas voluminöser sein, wenn sie gefaltet werden. Normalerweise ist es in Ordnung, wenn die Ober- und Unterseite der Leinwand die sperrigen Falten haben. Das liegt daran, dass die Ober- und Unterseiten für den Betrachter selten direkt sichtbar sind. Wenn du kannst, entscheide also vor dem Aufspannen, wie du dein Bild ausrichten willst. So weißt du, welche Seiten ordentlich sein sollten und welche sperrig sein können.
Wenn du dich entschieden hast, welche Seite am voluminösesten sein wird, ziehst du den Stoff an dieser Ecke zu dir. Streiche die gegenüberliegende Seite der Leinwand gegen die Tiefe der Keilrahmenleisten glatt. Ziehe gerade und von der Ecke weg, als ob du von der glatten Seite der Leinwand ausgehst.
Ziehe den Stoff auf der Seite, auf der die Falte sichtbar ist, zu dir hin.
Falte den gespannten Stoff nach innen und knicke ihn gleichzeitig in der Hälfte.
Nimm dann die innere Lasche der Leinwand, die lose ist, aus der Hand. Lege deinen Finger in diesen losen Stoff, um Platz für die Leinwand zu schaffen, die du straff hältst, um sie zu falten. Du faltest die Ecke wie die Ecke eines Bettlakens im Krankenhaus. Während du den gespannten Stoff in diese Lasche faltest, musst du ihn gleichzeitig in die Hälfte falten und dann hinter die lose Leinwand stecken, während du sie von der Ecke wegstreckst. Du solltest versuchen, ihn so zu dehnen, dass er so flach wie möglich an der Keilrahmenstange anliegt - so wird der Umfang der Falte so weit wie möglich reduziert und sie liegt flacher an der Seite der Leinwand an.
Ziehe den losen Außenstoff nach oben und über die Kante der Keilrahmenstange.
Dann nimmst du den losen Stoff, der auf dieser Seite verbleibt, und ziehst ihn nach oben und darüber. Wenn sich der innere gefaltete Stoff lockert, ziehst du ihn wieder flach und wiederholst den Vorgang.
Du wirst ein winziges, aber abgeflachtes Stoffdreieck unter der Falte sehen. Es geht darum, es durch vorsichtiges Falten und Dehnen so klein wie möglich zu machen. Sobald es so flach wie möglich ist, ziehst du den Stoff nach oben und darüber. Versuche dabei, dass die Naht mit der Ecke und der gegenüberliegenden Kante der Leinenstange übereinstimmt. So fällt die Falte so wenig auf wie möglich.
Wenn sie flach ist und an der Kante anliegt, hefte sie an allen vier Ecken auf die gleiche Weise an.
Sobald der Stoff flach liegt, ziehst du ihn hoch und drückst ihn zum Heften nach unten.
Tackere die Ecke nach unten.
Letzter Schliff für die Leinwandoberfläche
Jetzt ist es an der Zeit, es umzudrehen und die Leinwand zu überprüfen! Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie ein paar Falten oder eine lose Stelle hat. Das ist nicht das Schlimmste, aber es sieht auch nicht toll aus. Mach dir keine Sorgen. Es gibt eine ganz einfache Lösung, um das zu beheben. Es ist ganz einfach, die Leinwand mit etwas heißem Wasser zu schrumpfen. Durch das Schrumpfen wird der Stoff insgesamt straffer und unerwünschte Stärke, die im Stoff vorhanden sein könnte, wird entfernt.
Nimm einfach heißes Wasser und einen großen sauberen Schwamm. Wische damit über die Vorder- und Rückseite der Leinwand. Dann lass es trocknen. Und Voila! Eine perfekte, glatte, saubere Leinwand, die zum Malen vorbereitet ist!
Wische sie mit einem mit heißem Wasser getränkten Schwamm ab.
Das heiße Wasser schrumpft und glättet unschöne Wülste.