Ich hatte Träume, die so greifbar und lebendig waren, dass mir nicht die Details der Geschichte im Gedächtnis geblieben sind, sondern der Traumraum; ein Raum, der sich mir durch die Tapete oder die Farbe und Beschaffenheit des Fußbodens eingeprägt hat. Die auf ein Gefühl reduzierte Traumerzählung durchdringt diese ästhetischen Elemente durch Assoziation.
Wenn ich Jahre später im Wachzustand auf ein ähnliches Muster oder eine ähnliche Farbe stoße, löst das ein untrügliches Gefühl des Unheimlichen aus; ein Déjà-vu bringt mich zurück in diesen unruhigen Raum.


Das ist das Gefühl, das der in Toronto lebende Maler Georgina Walker in ihrer Serie Sommerliche Einsamkeitsfantasien. Die Darstellung des Konzepts der phantasmagoria-Eine traumähnliche Vision sowie Vorstellungen von Weiblichkeit, Ritualen und der gebauten Umwelt. Diese Bühnen werden nach menschlichen Interaktionen und Routinen wie Wachen, Baden und Essen aufgebaut und leer gelassen. Die Szenen vibrieren leise in Erwartung von Action oder Spuren davon - in mehreren Werken tauchen angezündete Zigaretten auf, die ihrerseits an eine Figur erinnern, die gerade aus dem Rahmen fällt. In Walkers Darstellungen von Türöffnungen, Fenstern und Bullaugen werden Eingang und Ausgang angedeutet.




Durch ihre Arbeit als Bühnenbildnerin bei Film und Fernsehen ist Walker in der Lage, die Geschichte eines Charakters mit Hilfe von Bühnenbildern und Tableaus zu vermitteln. Räume werden mit Ölfarbe lebendig gestaltet, die Zeit wird durch Innenfenster dargestellt, Persönlichkeiten werden durch Dekoration, Gegenstände und Kleidung angedeutet, und die Geschichten nehmen durch ihre Platzierung Gestalt an.
Da es keine Schattierungen gibt, erhalten die Räume in Walkers Gemälden durch den Einsatz von Geometrie Tiefe; sich überschneidende Linien trennen den Vorder- vom Hintergrund und die Objekte von ihren Oberflächen. Muster verleihen diesen Darstellungen von Innenräumen eine Dimension und machen sie gleichzeitig kühn grafisch.
In diesen Details halten Walkers Bilder eine schöne Spannung zwischen hell und beunruhigend, Traum und Albtraum.


Nach ihrem BFA-Abschluss an der OCADU im Jahr 2013 hat Georgina Walker an Gruppenausstellungen und Residency-Programmen teilgenommen.
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